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Cylindrocladium buxicola - eine neue Pilzkrankheit am Buchsbaum

2. Cylindrocladium buxicola - eine neue Pilzkrankheit am Buchsbaum

Verschiedene Buchsbaumarten werden als langsam wachsende und immergrüne Gehölze gern für die Bepflanzung von Grabeinfassungen verwendet und sind auf Friedhöfen, aber auch in Ziergärten oft zu finden. Im Sommer 2005 trat erstmals eine neue Pilzkrankheit an Buchsbaum (Buxus sempervirens) auf. Gefährlich an dieser Krankheit ist, dass bei günstigen Infektionsbedingungen schnell benachbarte Pflanzen angesteckt werden und die befallenen Pflanzen bei fortschreitender Infektion rasch absterben. Der neuerdings festgestellte Erreger (Cylindrocladium buxicola) scheint bei günstigen Bedingungen sehr aggressiv zu sein.

Herkunft und Verbreitung

Dieser, bei uns neue, Pilz war ursprünglich nur in Neuseeland bekannt. Seit Mitte der 90-iger Jahre hat er sich in Großbritannien ausgebreitet. Seit 2003 sind Schadfälle auch aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden sowie neuerdings aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg bekannt. Im Sommer 2005 wurde er in Thüringen an neu gepflanzten Buchsbäumchen festgestellt.

Infektionsbedingungen und Symptome

Der Pilz Cylindrocladium buxicola kann Blätter und Triebe des Buchsbaums infizieren, sobald eine mehrstündige Blattnässe gegeben ist. Unter feuchtwarmen Bedingungen (Regenwetter im Sommer) schreitet die Infektion rasch fort. Anfangs sind orange-bräunliche Blattflecken und schwarz-bräunliche Verfärbungen an den Trieben zu finden. Die jüngsten Triebe werden bevorzugt befallen. Eine fortschreitende Infektion führt zum Absterben des Triebs bzw. der gesamten Pflanze. Bei hoher Luftfeuchtigkeit kann blattunterseits ein weißlicher Sporenbelag zu finden sein, der die infektiösen Sporen enthält. Diese sind mikroskopisch gut von anderer Blattflecken-Erreger zu unterscheiden. Die Sporen werden insbesondere mit Regenspritzern weiterverbreitet.

Bekämpfungsmaßnahmen

Als Bekämpfungsmaßnahme sollten erkrankte Buchsbaum-Pflanzen entfernt werden. Gegen diesen Erreger ist kein Fungizid zugelassen. In Versuchen zeigten jedoch Fungizide mit den Wirkstoffen Azoxystrobin, Difenoconazol, Kresoximmethyl und Mancozeb vielversprechende Ergebnisse. Nur die befallenen Triebe zu entfernen, birgt bei Buchsbaum die Gefahr, dass Reste des Erregers nicht mit entfernt werden und die Infektion weiter fortschreitet. Als hoch anfällig bzw. anfällig gelten die Sorten von Buxus sempervirens. In Infektionsversuchen haben sich die Sorten Buxus microphylla ‚Faulkner’ und ‚Herrenhausen’ als wenig anfällig erwiesen. Nachdem befallene Pflanzen entfernt wurden, sollte vorerst nach Möglichkeit kein Buchsbaum wieder an dieselbe Stelle gepflanzt werden. Sollte dies doch nötig sein, ist es ratsam, die Erde großzügig mit auszutauschen, nicht sofort nachzupflanzen und nur offensichtlich gesunde Pflanzen zu verwenden. Auf Pflanzung von neuen, zugekauften Buchsbäumen neben bereits bestehenden und seit Jahren gesunden Beständen sollte gegebenenfalls verzichtet werden, damit die Altbestände nicht durch eventuell infizierte Neupflanzen gefährdet werden.
Info nach: Thüringer Landesanstalt für Pflanzenschutz (Dr. Schmatz; Dr. Nussbaum)

Cylindrocladium buxicola - eine neue Pilzkrankheit am Buchsbaum
Cylindrocladium buxicola - eine neue Pilzkrankheit am Buchsbaum