Gemeinde Remshalden

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Entwicklung der Grunbacher Höhe - Preisgericht kürt Sieger des Architektenwettbewerbs

Bei der Entwicklung der Grunbacher Höhe, dem Areal der ehemaligen „Ernst-Heinkel-Realschule“, ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Gut fünf Monate lang hatten Architektur- und Stadtplanungsbüros Zeit, im Rahmen eines Planungswettbewerbs innovative Quartierskonzepte zu erarbeiten. Im November tagte das Preisgericht, bestehend aus Vertreter/innen der Verwaltung, der Gemeinderatsfraktionen sowie sachverständigen Architekten und Vertreter/innen aus der Bürgerschaft, zwei Tage lang. Der Wettbewerb war europaweit ausgeschrieben. 21 abgegebene Arbeiten wurden analysiert und ausgewertet. Das Quartier Grunbacher Höhe ist in insgesamt vier Baufelder unterteilt, bestehend aus dem Realisierungsteil (Baufelder 1+2, südlich der Goethestraße) und dem Ideenteil (Baufelder 3+4, nördlich der Goethestraße). Der Realisierungsteil hat das Ziel, für die zu vergebenden Grundstücke der Baufelder 1 und 2 ein lebendiges und innovatives Wohnquartier zu schaffen. Bestandteile des Realisierungsteils sind unter anderem ein Quartiershaus sowie eine zweigruppige Kinderkrippe. Im Ideenteil sollen die Baufelder 3 und 4 „mitgedacht“ und überplant werden, um die Potenziale für die Gesamtentwicklung des Quartiers aufzuzeigen und eine aufeinander abgestimmte Quartiersentwicklung zu gewährleisten.

Verschiedenste Kriterien dienten dem Preisgericht als Grundlage zur Bewertung der Architektenentwürfe. Unter anderem wurde die Weiterentwicklung des städtebaulichen Konzepts, die architektonische Gestaltung und die Freiraumqualität berücksichtigt. Darüber hinaus fielen energetische Aspekte und insbesondere Umweltaspekte ins Gewicht. Die Arbeiten wurden dabei anonym eingereicht und mit einer Tarnzahl versehen. Dem Preisgericht war also nicht ersichtlich, wer die Architekten hinter den jeweiligen Modellen waren. 

Bei einem Pressegespräch wurden die Modelle der Wettbewerbssieger dann der Öffentlichkeit präsentiert: Der 1. Preis für die Baufelder 1 und 2 geht an die Büros a+r Architekten und g2 Landschaftsarchitekten aus Stuttgart, gemeinsam mit BPD Immobilienentwicklung als Investor des Projekts, ebenfalls aus Stuttgart. Der Vorsitzende des Preisgerichts, Dr. Eckart Rosenberger gab die Gründe für die Prämierung bekannt. Besonders wichtig bei der Entscheidungsfindung war die Einfügung und der Übergang zur bestehenden Wohnbebauung. Gemeinsam mit der Gestaltung des Quartiershauses in der Mitte wurde diese Aufgabe hervorragend gelöst. Durch die Bebauung werde eine hohe Identität gestiftet. Die Häuser seien zwar von außen erschlossen, sämtliche Treppenhäuser zeigen aber in Richtung des Quartiersplatzes, welcher sich in der Mitte des Quartiers befindet. Architektonisch zeichnet sich die Arbeit dadurch aus, dass das Quartiershaus in der Mitte den höchsten Punkt darstellt und die Bebauungen zum Rand hin flacher werden. So hat man von allen Wohnungen aus einen schönen Blick ins Weite. Zudem sieht das Modell ein Co2-freies Quartier vor mit einem eigenen Nahwärmekonzept. Dr. Rosenberger erklärt, dass das Preisgericht insgesamt sehr glücklich mit dem 1. Preis sei.

Bürgermeister Molt ergänzt, dass sich die Etablierung einer zweigruppigen Kita, wie in der Wettbewerbsaufgabe vorgegeben, im Modell wiederfinde. Der Freibereich sei zudem hervorragend organisiert. Allen 21 Verfassern sei insgesamt ein großes Kompliment für deren hervorragende Entwürfe zu machen.

Alexander Lange, zuständiger Architekt des Siegermodells, erklärt, dass nach dem Leitsatz „Zuerst die Stadt, dann das Haus“ gearbeitet wurde. Grundrisse ließen sich hinterher im Zweifelsfall korrigieren, der Städtebau jedoch nicht. Wichtig waren unter anderem die Schaffung von Gemeinschaftsräumen, sodass die Identität des Quartiers sofort klar werde. Gleichzeitig wurde eine konstruktive Vielfalt geschaffen. 

Das ambitionierte Co2-neutrale Energiekonzept sei kein Experiment, sondern habe sich in anderen Projekten bereits bewährt, erläutert Rainer Beitlich, Projektentwickler des Investors BPD. Für die Realisierung des Südteils der Grunbacher Höhe rechnet er mit einem Investitionsvolumen von ca. 40 Millionen €, wobei die Auswirkungen durch die Corona-Pandemie noch nicht gänzlich abzuschätzen sind. Insgesamt 60 neue Wohneinheiten sollen in den Baufeldern 1 und 2 entstehen. 

Bei der Prämierung des Ideenteils der Baufelder 3 und 4 teilen sich Alexander Lange und Rainer Beitlich den 1. Platz mit Alexander Schreiner, Bau und Wert GmbH aus Remshalden (in Kooperation mit Steinhoff Haehnel Architekten und faktorgruen Landschaftsarchitekten). 

Der nächste Schritt sei nun die Regelung des Grunderwerbs sowie die Verständigung über die weitere Bauleitplanung, gab Bürgermeister Molt bekannt. Der Baubeginn auf der Grunbacher Höhe ist in zwei bis zweieinhalb Jahren geplant.

Hier haben Sie die Möglichkeiten die digitale Ausstellung der Wettbewerbsbeiträge "Grunbacher Höhe, Remshalden" anzuschauen.

Entwicklung der "Grunbacher Höhe" (ehemaliges EHR-Areal)

Die Präsentation zur Informationsveranstaltung vom 11. November 2020 steht hier zum Download bereit. 

Am 11.11.2020 fand eine Bürgerinformationsveranstaltung zum Thema Entwicklung der „Grunbacher Höhe“ (ehemaliges EHR Areal) per „Live-Stream“ statt.

In der ersten Phase ging es um die Entwicklung und Bebauung südlich der Goethestraße. Bereits in diesem ersten Schritt erwarteten Gemeinderat und Verwaltung Ideen und Konzepte für den nördlichen Teil. Darüber hinaus wird es auch Aufgabe der Planer sein, Lösungsvorschläge zu entwickeln, in welcher Weise die nördlich der Goethestraße vorhandenen öffentlichen Spiel- und Bolzplätze in dem Bereich westlich des Aktivspielplatzes angeboten und neu geordnet werden könnten.

Die Gemeinde Remshalden beabsichtigt, die Grundstücksfläche der ehemaligen Ernst-Heinkel-Realschule an Investoren, Bauträger oder ein Wohnungsunternehmen zu veräußern. Das Plangebiet mit einer Größe von insgesamt ca. 2.4 ha soll dabei in vier Baufelder aufgeteilt werden und ist bereits heute durch die Goethestraße in einen Nord- und einen Südteil gegliedert. Der Südteil mit 2 Baufeldern ist Gegenstand der aktuell beabsichtigten Konzeptvergabe. Der Nordteil mit 2 weiteren Baufeldern ist planerischer Bestandteil des Ideenteils dieser Konzeptvergabe.

Die Stellungnahme der Verwaltung und des Bürgermeisters bezüglich Bürgerbeteiligung im weiteren Verfahren des ehemaligen EHR Areals können Sie hier lesen.

Dem Gemeinderat wurde am 8. März 2021 in öffentlicher Sitzung der aktuelle Planungsstand zum Wettbewerbsverfahren der "Grunbacher Höhe" vorgestellt. Die Präsentation können Sie hier einsehen.