Ein abwechslungsreiches Programm, vorgetragen vom Doppelquartett, und die großartigen Vorträge unserer Gastmusiker Tobias Escher und Tian Long Li waren der Garant für einen gelungenen Konzertabend! Im vollbesetzten, herbstlich geschmückten Festsaal der Grundschule Geradstetten nahm zuerst das Doppelquartett unter der Leitung von Jörg Lederer Platz auf der Bühne. Mit „Rendezvous mit Gershwin“ begann ein bereits von Anfang an „be-swingter“ Abend. Die weltbekannten Melodien aus George Gershwins „Rhapsody in Blue“ oder „Porgy and Bess“ waren die richtige Einstimmung für das Publikum. Weiter ging es mit einem Spaziergang durch den „Mac Arthur Park“ in New York, bei dem der Songwriter Jimmy Webb die Geschichte einer verlorenen Liebe musikalisch verarbeitet hat. Richtig spannend wurde es bei einem Medley aus Robbie Williams bekanntestem Album „Swing when you’re winning“: das Doppelquartett bringt die zarten, stimmungsvollen Melodien genauso wie die rhythmischen, treibenden Passagen mit viel Gefühl auf die Bühne und macht so die ganze Bandbreite des Swing zum Erlebnis. Mit „Chattanooga Choo Choo“ kam eine der bekanntesten „Eisenbahn-Kompositionen“ zum Vortrag: man hört förmlich die Dampflok schnaufen auf ihrem Weg von New York über die Blauen Berge nach Chattanooga, Tennessee. Der große Applaus des Publikums wurde mit John Miles „Music“ als Zugabe belohnt. In der kleinen Umbaupause konnten sich die Besucher mit Sekt und Snacks stärken, bevor unsere Gäste die Bühne übernahmen.
Die Idee, die zweite Hälfte des Abends durch Gastmusiker bestreiten zu lassen, war ein voller Erfolg. Mit Tobias Escher und Tian Long Li wurde eine sehr gute Wahl getroffen! Bereits seit neun Jahren treten die beiden miteinander auf. Tobias Escher spielt auf dem Akkordeon, Tian Long Li auf der Mundharmonika. Faszinierend, wie locker die beiden miteinander musizieren und wie sie ihre Instrumente beherrschen. Dazu kommen rhythmische Einwürfe und Liedtexte, die auch mal über das Megaphon erklingen. Swing und Jazz aus den 30er Jahren, eine irische „Schmusepolka“, ein Beispiel für ein „Neues Wiener Lied“ im Originaldialekt vorgetragen, Sambaklänge, Eigenkompositionen von Tian Long Li und „Mackie Messer“ aus Kurt Weills Dreigroschenoper zeigen eine riesige Vielfalt an Rhythmen und Melodien, Altbekanntem und Neuem.
Die gesamte Bandbreite und das Können der beiden Musiker hat das Publikum mehr als fasziniert und sorgte für einen lang anhaltenden Applaus. Selbstverständlich hatten die beiden mit einem Rock’n’Roll noch eine passende Zugabe parat, bevor ein gelungener Konzertabend zu Ende ging.
Marion Mergl